Bojidar Andonov, Professor für Praktische Theologie an der Universität Hl. Kliment Ohridski in Sofia, setzt sich seit vielen Jahren sowohl für die Ökumene ein als auch dafür, aus der orthodoxen Theologie heraus eine der katholischen Soziallehre vergleichbare Sozialtheologie zu entwickeln. Aus diesem Grund engagiert er sich auch als Beirat von Ordo Socialis. Gemeinsam mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle in Mönchengladbach und dem Institut für Ökumenische Studien an der Theologischen Fakultät der Universität Fribourg hat Professor Andonov mehrere ökumenische Konferenzen zur christlichen Sozialethik organisiert. Ihm ist es dabei immer wichtig, den Gesprächspartnern im Westen klarzumachen, dass nach orthodoxem, von den Kirchenvätern geprägtem Selbstverständnis Dogmatik und Moraltheologie untrennbar zusammenhängen. Das ist ein wesentlicher Unterschied zu der naturrechtlichen Tradition katholischer Soziallehre. Für die bulgarisch-orthodoxe Kirche spielen die Slawenapostel Kyrill (ca. 827-869) und Method (ca. 815-885) eine herausragend wichtige Rolle. An deren Beispiel erläutert Professor Andonov in einem eigens für Ordo Socialis verfassten Text den Zugang orthodoxer Theologie zur Ethik.