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Aktuelles
Ordnungsethik der Sozialen Marktwirtschaft
Die nach dem Zweiten Weltkrieg begründete Soziale Marktwirtschaft sollte dazu beitragen Deutschland nicht nur materiell, sondern auch sozial und moralisch wiederaufzurichten. Sie war nicht nur ein wirtschaftspolitisches, sondern – wie es Alfred Müller-Armack ausgedrückt hat – auch ein irenisches Programm. Was dieses Programm der sozialen Irenik heute bedeuten kann, beleuchten unsere Beiräte Prof. Dr. Nils Goldschmidt, Ökonom an der Universität Siegen, und Dr. Arnd Küppers, stellvertretender Direktor der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle, in Ausgabe 471 der „Grünen Reihe – Kirche und Gesellschaft“.
Globalization and disruptive technology as ethical challenges
Vom 25. bis 27. Juni hätte in Lissabon an der AESE Business School eine internationale Konferenz stattfinden sollen zum Thema “The Future of Work: Human Dignity in an Era of Globalization and Autonomous Technology”. Leider ist diese Konferenz infolge der Corona-Pandemie abgesagt worden. Allerdings konnte einer der Höhepunkte des geplanten Programms am 25. Juni wenigstens in digitaler Form durchgeführt werden: Ein Kolloquium zum Tagungsthema mit drei prominenten Panelisten: dem ehemaligen EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso, dem Präfekten des Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen Peter Kardinal Turkson sowie dem Chicagoer Ökonomen und Wirtschaftsnobelpreisträger James Heckman.
Die Veranstaltung wurde vom John A. Ryan Institute for Catholic Social Thought an der University of St. Thomas in Minnesota und der AESE Business School in Lissabon organisiert. Die Diskussion wurde moderiert von Mons. Prof. Dr. Martin Schlag, Direktor des John-A.-Ryan-Instituts und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von Ordo Socialis.
It is possible to watch the video recording of this webinar on Youtube:
5 Jahre Laudato Si‘ – Podcast zum Kolloquium ist online
„Hope from the Pope“ lautete die Überschrift des Editorials der Zeitschrift Nature vom 25. Juni 2015. Gemeint war die eine Woche zuvor in Rom veröffentlichte Enzyklika Laudato si᾽ von Papst Franziskus, und die Hoffnung war darauf gerichtet, dass diese eindringliche Wortmeldung des Papstes helfen könnte, eine klimapolitische Wende herbeizuführen. Tatsächlich gelang einige Monate später auf dem Pariser Weltklimagipfel ein unerwarteter Durchbruch in den Verhandlungen. Nicht wenige Beobachter meinten hinterher, dass das Engagement des Papstes und insbesondere seine Enzyklika einen ganz entscheidenden Unterschied gegenüber vorherigen Treffen ausgemacht hätten.
Seitdem sind fünf Jahre vergangen – Zeit eine Zwischenbilanz zu ziehen. Dieser Aufgabe stellte sich ein Kolloquium, das am 24. Juni stattfand. Ordo Socialis war Kooperationspartnerin dieser von dem Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen und der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle initiierten Veranstaltung. Neben Peter Kardinal Turkson und dem Essener Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck diskutierten namhafte Theologinnen und Theologen sowie Sozial- und Umweltethikerinnen bzw. –ethiker verschiedene Aspekte der Enzyklika. Unter den Referentinnen und Referenten waren mehrere Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirates von Ordo Socialis: Prof. Dr. Dr. Clemens Sedmak von der University of Notre Dame (USA),Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer von der Universität Freiburg, Prof. Dr. Markus Vogt von der LMU München sowie Prof. Dr. Peter Schallenberg, Paderborner Moraltheologe und Direktor der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle.
Die Beiträge des Kolloquiums können als Podcast der „Grünen Reihe“ der KSZ angehört werden: https://www.gruene-reihe.eu/artikel/digitales-kolloquium-zu-fuenf-jahren-laudato-si-panel-podcast/
Sozialethik – dezidiert christlich
Dr. Dr. Elmar Nass ist als katholischer Theologe und Priester an der evangelischen Wilhelm Löhe Hochschule in Fürth Professor für Wirtschafts- und Sozialethik. Soeben ist sein neues Buch zur Christlichen Sozialethik erschienen. Vor allem dessen Untertitel „Orientierung, die Menschen (wieder) gewinnt“ hat unser Interesse geweckt. Wir haben darüber – und auch über andere aktuelle Fragen – ein Gespräch mit dem Autor geführt, der auch unserem Wissenschaftlichen Beirat angehört. Die Fragen stellte Arnd Küppers.
Arnd Küppers (AK): Lieber Elmar, Du hast ein neues Buch zur Christlichen Sozialethik geschrieben. Lass mich zu Beginn unseres kleinen Interviews etwas provokativ die Frage stellen: War das wirklich nötig? Gibt es nicht schon genug Lehrbücher zur Christlichen Sozialethik?
Elmar Nass (EN): Ja, da hast Du vollkommen Recht. In meinen Regalen finden sich eine ganze Reihe davon. Meine Motivation ist, diese Reihe zu ergänzen durch eine Perspektive, die aus meiner Sicht derzeit untergeht. Ich habe mich also nicht darangesetzt, aus vorliegenden Werken von Kollegen eine Zusammenfassung zu erstellen oder einfach Bekanntes zu wiederholen. Das brauchten wir wirklich nicht. Mein Buch versteht sich vielmehr als ein pointierter eigener Ansatz christlicher Sozialethik, der momentan herrschende Denkmuster herausfordert. Er folgt ausdrücklich nicht dem bestimmenden Paradigma einer christlichen Sozialethik, die vor allem anschlussfähig sein will an säkulare Theorien. In diesem Versuch (post)moderner Sprachfähigkeit sehe ich die Gefahr, die eigenen Wurzeln zu verlieren, in säkularen Denkmustern aufzugehen und schließlich nichts erkennbar Eigenes mehr zu sagen zu haben. Dann wäre christliche Sozialethik irrelevant. Stattdessen wird von mir ein ausdrücklich theologischer Entwurf vorgelegt, der biblisches und lehramtliches Zeugnis an den Anfang stellt. Christliche Sozialethik wird hier als Teilauftrag der christlichen Heilsgeschichte verstanden, die als solche auch so benannt wird. Andere Ethiken legen ja auch ihre (säkularen) Quellen und Postulate offen, und argumentieren ganz selbstverständlich auf deren Grundlage (etwa kantisch, utilitaristisch, diskursethisch o.a.). Das sollten wir als Christen in der Sozialethik analog auch tun, nur eben mit unseren Postulaten und normativen Fundamenten. Der ausdrückliche Gottesbezug in der Begründung macht christliche Ethik nicht weniger wissenschaftlich, sondern im Gegenteil erst relevant, um auf Augenhöhe mit alternativen Positionen konstruktiv zu streiten.
AK: Was an dem Buch sofort ins Auge fällt ist der Untertitel: „Orientierung, die Menschen (wieder) gewinnt“. Das hört sich in meinen Ohren fast ein wenig missionarisch an. Ist das auch so gemeint, also glaubst Du, dass die Kirche mit ihrer Soziallehre Menschen für sich und den Glauben zurückgewinnen kann?
EN: Der Begriff „missionarisch“ klingt vielen ja heute abstoßend, weil damit gleich negative Bilder falsch verstandener Missionierung assoziiert werden. Jenseits solcher Vorurteile bekenne ich mich aber zu diesem jesuanischen Anspruch, den Menschen heute die Botschaft des Evangeliums nahezubringen. In diesem Sinne sollte christliche Sozialethik also missionarisch sein, als ein Angebot, wie es die französischen Bischöfe 1996 formulierten. Fraglos befinden wir uns in Deutschland, aber auch anderswo, auf dem Weg einer Entchristlichung. Diese hat viele Gründe. Wenn die in der Botschaft Jesu begründete (Sozial-)Ethik verloren geht, wird sich unsere Gesellschaft andere Begründungen etwa für Würde, Freiheit und Gerechtigkeit suchen. Aber welche können da wirklich überzeugen? Vielleicht eine andere Religion: Doch welcher Religionsgründer hat eine humanistischere Botschaft als Jesus von Nazareth? Vielleicht eine säkulare Vernunftethik: Doch wenn der ethische Universalist Immanuel Kant jetzt gerade vom Sockel gestürzt werden soll, welche Begründungen von Freiheit, Würde und Gerechtigkeit wollen dann noch überzeugen? Vielleicht findet sich die Gesellschaft ab mit Pragmatismus ohne Gesetze von Religion und Vernunft: Aber was hält uns dann noch zusammen? Was garantiert wirklich unsere Werte? China steht schon bereit zu einem umfassenden Imperialismus: Heute Hongkong, morgen Taiwan, und irgendwann auch wir. Ohne feste Werte sind wir ein Spielball solcher Mächte. Die Orientierung an Jesus Christus ist dagegen ein verlässlicher Kompass für Würde, Freiheit und Gerechtigkeit. Allein deshalb lohnt es sich, für Jesu Botschaft zu werben. Sogar der säkulare Philosoph Charles Taylor hat diese Kraft des Christlichen für die Stabilität einer Gesellschaft betont. Wenn wir uns diesen Schatz unserer Ethik schon von außen zusagen lassen müssen, sollten wir umso mehr selbstbewusst damit in die Öffentlichkeit gehen und die Gesellschaft mit unseren Werten und Prinzipien mitgestalten. In solchem Streiten und Ringen mit Profil, das sich nicht anpasst, sondern sich an der Botschaft Jesu orientiert, ecken wir auch an. Aber wir geben eine streitbare wie erkennbare Orientierung. Damit können wir suchende Menschen wiedergewinnen. Das meint missionarische Sozialethik.
AK: Ich habe den Eindruck, dass viele – auch viele innerhalb der Kirche, bis hin zu manchen Bischöfen – die Sozialethik doch eher als einen Randbereich der Theologie betrachten, der am Ende des Tages nicht so wichtig ist und auf den man zur Not auch verzichten kann, wenn etwa eine Theologische Fakultät Geld sparen muss. Ich verstehe Deinen Ansatz so, dass das ganz und gar nicht Deine Position ist, oder?
EN: Das siehst Du sehr richtig. Mit meinem Buch versuche ich ausdrücklich christlich begründete Antworten auf drängende Fragen unserer Zeit anzudenken. Themen wie die Bewahrung der Schöpfung, Krieg und Frieden, Terror, Familie, Sterbekultur, Arbeit, Marktwirtschaft, soziale Gerechtigkeit, Führungskultur, Digitalisierung u.v.a.m. werden angegangen auf der Grundlage von drei Fundamenten: erstens unser christliches Menschenbild, das besser als alle anderen Philosophien die unbedingte Würde gerade auch der Schwachen und Fremden begründen kann; zweitens unser Verständnis dreifacher Verantwortung gegenüber Gott, uns selbst und dem Nächsten sowie drittens das Ziel des menschlichen Zusammenlebens als Menschheitsfamilie. Damit können nicht alle Detailfragen beantwortet, aber wesentliche Orientierungen gegeben und zahlreiche alternative ethische Positionen unserer Tage eindeutig verworfen werden. Dieser Kompass ist die theologisch geschlagene Brücke zu den drängenden sozialen Fragen unserer Zeit. Hier können wir Christen die Relevanz der Botschaft Jesu unter Beweis stellen, wenn wir tatsächlich mit Jesu Botschaft argumentieren und daraus unsere Antworten ableiten, die eben nicht von Machtinteressen, Medien, Militär, Markt, Lobbys oder politischen Ideologien gelenkt sind, sondern ein Spiegel der Botschaft Jesu für unsere Zeit sind. Vorbilder sind mir dabei etwa die großen Humanisten Erasmus von Rotterdam oder Philip Melanchthon. Christliche Sozialethik kann die Relevanz des Christlichen in bewegenden sozialen Fragen unter Beweis stellen. Gibt sie transparente, glaubwürdige Orientierungen, kann sie missionarisch wirksam viele suchende Menschen für Christus und die Kirche begeistern. Das muss ein Kernfach zukunftsfähiger Theologie sein!
AK: Du bist als katholischer Theologe seit sieben Jahren Professor an einer Hochschule in evangelischer Trägerschaft. Inwieweit hat diese „gelebte Ökumene“ die Inhalte Deines Buches beeinflusst? Verstehst Du Deinen Ansatz vielleicht sogar als eine ökumenische Sozialethik?
EN: Die ökumenische Note will ich gar nicht leugnen. Ich schätze hier in Fürth sehr den ökumenischen Dialog, hilft er doch, die eigene Argumentation zu schärfen, etwa das biblische und jesuanische Argument. Auch entdecke ich hier manche Brücken in der Argumentation, die im katholischen Binnenraum verdeckt und durch manches verhärtete Vorurteil verbaut sind. In dem Buch wird auch über das Christliche hinaus Ausschau gehalten nach Brücken in andere Religionen und säkulare Weltanschauungen hinein. Hier gibt es manche überraschende Verbindungen. Klar ist im Ganzen aber, dieses Buch argumentiert aus einer katholischen Perspektive. Alles andere wäre vermessen. Dennoch habe ich versucht, immer wieder Brücken zu evangelischen Positionen zu schlagen und vor allem auf der Begründungsebene das ökumenisch Verbindende herauszustellen: unser gemeinsames Menschenbild etwa, oder die gerade auch von evangelischen Denkern maßgeblich geprägte Idee sozialer Marktwirtschaft. So hat es mich sehr gefreut, dass das Buch jetzt positiv von dem evangelischen Ökonomen Christian Hecker im „Forum Wirtschaftsethik“ vorgestellt wurde. Für mein Buch mag ich aber nicht von einer ökumenischen Sozialethik sprechen. Das ist ein anstehendes, nächstes Projekt. Ideen dazu gibt es bereits …
AK: Gib uns doch zum Schluss ein kleines Anwendungsbeispiel: Die derzeitige Corona-Pandemie stellt uns nicht nur vor medizinethische Fragen im Zusammenhang etwa mit der Triage, die in Italien traurige Realität war und über die derzeit in den Niederlanden debattiert wird. Es stellen sich auch eine ganze Reihe sozialethischer Fragen, zum Beispiel wenn behördlich angeordnete Eindämmungsmaßnahmen oder gar ein Lockdown die Geschäftsmodelle ganzer Branchen gefährden, Unternehmen mit der Pleite und deren Angestellte mit der Arbeitslosigkeit bedrohen. Was kann eine dezidiert Christliche Sozialethik aus ihrem Proprium zu so einer Debatte beitragen, was andere Ethik-Ansätze nicht auch zu bieten haben?
EN: Das Corona-Thema konnte in dem Buch noch nicht mit behandelt werden. In einer möglichen Neuauflage aber würde es sicher ergänzt. Gerne versuche ich eine solche Positionierung. Dabei ist aber zuerst festzuhalten: Entscheidend ist aus meinem Verständnis christlicher Sozialethik, dass unsere Antworten schlüssig und transparent im Kontext des christlichen Heilsauftrages beantwortet werden, also auf den soeben genannten drei Säulen ruhen. Wenn es dann andere ethische Positionen sind, die zu einem gleichen Ergebnis kommen, so ist das erfreulich, und Koalitionen sind möglich. Man muss also nicht zwingend immer nach dem Unterscheidenden suchen. Profilgebend ist stets die plausible ausdrücklich christliche und nicht irgendwie säkular anschlussfähige Begründung. Alles entscheidend ist die Stringenz der eigenen Argumentation aus der christlichen Botschaft. Ich frage anschließend erst nach der Anschlussfähigkeit alternativer Ethiken an die christliche Position.
Für die Lockdown-Frage kommen also die biblisch wie lehramtlich belegten Ideen von Würde, Verantwortung und Zusammenleben zum Einsatz. Der Anti-Lockdown-Utilitarismus will Lebensjahre retten, rechnet Lebensjahre in Geldeinheiten um und bilanziert dann Geldsummen miteinander, um am Ende den Vorzug einer Herdenimmunität o.ä. zu belegen. Lebensjahre jetzt sollen geopfert werden, um Lebensjahre in Zukunft zu retten. Das macht Opfer in der Gegenwart (vor allem alter Menschen) erforderlich. Die christlich begründete Idee der Personalität verbietet eine solche Verrechnung von Leben der Gegenwart mit Leben der Zukunft. Die Idee der Gottesebenbildlichkeit verbietet die Unterordnung der Würde unter Nutzenkategorien ebenso wie die Monetarisierung von Leben(sjahren). Christlich begründete Verantwortung weist biblisch begründet auch der Selbstliebe einen hohen Wert zu.
Das klingt vielleicht alles etwas abstrakt, deswegen gebe ich ein konkretes Beispiel: Pater Giuseppe Berardelli, ein 72jähriger Priester aus dem norditalienischen Bergamo, der in der Corona-Pandemie die Menschen weiterhin seelsorgerisch begleitet hat. Als er selbst an COVID 19 erkrankte, verzichtete er zugunsten eines jüngeren Patienten auf seinen Beatmungsplatz im Krankenhaus. Das war ein moralisch heroischer Akt. Aber ein solches freiwillige Opfer kann und darf nicht als soziale Pflicht eingefordert werden. Denn dadurch würde der Druck auf ältere Menschen steigen und die schiefe Bahn zum Sozialdarwinismus beschritten. Christliche Sozialethik fördert zudem in der Diskussion um das künftige Zusammenleben eine Kultur der Hoffnung und des Zusammenhalts von Alt und Jung, gut begründet im biblischen Zeugnis. Auch andere Ethiken können zu vergleichbaren Resultaten kommen, doch stehen deren Begründungen nach meiner Ansicht mitunter auf schwankendem Boden im Vergleich zu dem festen Fundament, auf dem eine explizit christliche Ethik ruht.
Nähere Angaben zu dem neuen Buch von Prof. Dr. Dr. Elmar Nass finden sich hier:
https://www.kohlhammer.de/wms/instances/KOB/appDE/Philosophie/Ethik/Christliche-Sozialethik
Laudato si‘ – Bilanz und Perspektiven nach fünf Jahren
„Hope from the Pope“ lautete die Überschrift des Editorials der Zeitschrift Nature vom 25. Juni 2015. Gemeint war die eine Woche zuvor in Rom veröffentlichte Enzyklika Laudato si᾽ von Papst Franziskus, und die Hoffnung war darauf gerichtet, dass diese eindringliche Wortmeldung des Papstes helfen könnte, eine klimapolitische Wende herbeizuführen. Tatsächlich gelang einige Monate später auf dem Pariser Weltklimagipfel ein unerwarteter Durchbruch in den Verhandlungen. Nicht wenige Beobachter meinten hinterher, dass das Engagement des Papstes und insbesondere seine Enzyklika einen ganz entscheidenden Unterschied gegenüber vorherigen Treffen ausgemacht hätten.
Seitdem sind fünf Jahre vergangen – Zeit eine Zwischenbilanz zu ziehen. Dieser Aufgabe stellt sich ein Kolloquium, das am 24. Juni von 14 – 15.30 Uhr stattfinden wird –wegen der Corona-Pandemie in digitaler Form. Ordo Socialis ist Kooperationspartnerin dieser von dem Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen und der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle geplanten Veranstaltung. Neben Peter Kardinal Turkson und dem Essener Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck werden namhafte Theologinnen und Theologen sowie Sozial- und Umweltethikerinnen bzw. –ethiker verschiedene Aspekte der Enzyklika aufgreifen und diskutieren. Unter den Referentinnen und Referenten sind mehrere Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirates von Ordo Socialis.
Zur Teilnahme ist eine persönliche Anmeldung bis spätestens 22. Juni erforderlich. Nähere Informationen finden Sie hier.